Es geht um in der Wurst
Kunst als glorifiziertes, unantastbares Luxusobjekt – auf Sockeln thronend, in Rahmen gefasst, in weißen Kuben konserviert. Bereits vor über einem halben Jahrhundert prophezeit André Malraux in “Museum Without Walls” einen Umschwung. Die Kunst hat sich befreit von der absolutistischen Kontrolle des Staates, hin zu Massenphänomen und Popkultur. Streetart beispielsweise, ist seit Jahren kein Vandalismus mehr, sondern anerkannter Teil des Diskurses. Jeder kann partizipieren, ohne Studium, ohne Kurator, ohne Fördermittel. Immer vielschichtiger, immer komplexer werden die Strömungen, Verbindungen und Wechselwirkungen einzelner Akteure. Die Installation reflektiert das. Eine hauchdünne, dehnbare, transparente Haut, bildet den imaginären Rahmen für eine Medieninstallation. Diese besteht aus mehreren tausend weißen Bällen, die mittels Luftgebläse in Bewegung versetzt werden und sich in Strängen gebündelt durch den Raum bewegen. Künstler, Besucher, Passanten, können einen Ball signieren der dann Teil der Installation wird. Durch die fluoreszierende Beschichtung der Bälle entsteht so, besonders nachts, eine Medieninstallation besonderer Art. Die Installation ist begebbar, somit wird sie mittels Perspektivenwechsel von einem Objekt zu einem räumlichem Erlebnis um eine weitere Wahrnehmungsebene erweitert. Die Form eines Knackers, ist Reminiszenz an die Entstehungsgeschichte der Künstlergruppe und erweitert durch den humorvollen Umgang die Anziehungskraft auf Passanten zusätzlich.
Arbeitsgruppe LMW:
Dipl.-Ing. Sebastian Leschhorn
Univ. Lektor Dipl.-Ing. Christoph Müller
Architekt Dipl.-Ing. ZT Bernhard Wisser